Société Suisse des médecins-conseils et médecins d'assurances

SGV Manual

PAVK – wann ist eine endovaskuläre Revaskularisation indiziert?

Autor: Dr. med. Axel Haine

Dezember 2020/reviewed Dezember 2021/2022

Reviewer: Dr. med. Ursula Schafroth

Die Dringlichkeit zur Revaskularisation steigt mit dem PAVK Stadium an. Im Stadium II geht es um die Verbesserung einer eingeschränkten Lebensqualität während die Therapie im Stadium III/IV auf die Reduktion eines erhöhten Amputationsrisikos abzielt. Der Interventionalist sollte bei jedem Eingriff die alternativen gefässchirurgischen Behandlungsoptionen berücksichtigen. Bestenfalls ergänzen sich beide Verfahren synergistisch und werden im interdisziplinären Konsens festgelegt – unter Berücksichtigung des Patientenwunsches.

Für die Beckenarterien besteht in der Regel die Aussicht auf ein vergleichsweise gutes Resultat nach Stentimplantation, sofern es sich um Stenosen handelt. Längerstreckige Verschlüsse werden i.d.R. mit einer offenen gefässchirurgisch-rekonstruktiven Operation zu besseren Behandlungsergebnissen führen und sollten v.a. bei jungen Patienten und niedrigem Komplikationsrisiko berücksichtigt werden.

Für die Revaskularisation bei erektiler Dysfunktion besteht in der Regel kein gefässchirurgischer Therapieansatz.

Die Leistenarterien stellten lange Zeit eine Domäne der Gefässchirurgie dar. Beachtenswerte Resultate der jüngeren Vergangenheit erlauben jedoch einen endovaskulären Therapieansatz in Erwägung zu ziehen – vor allem bei isoliertem Befall der Arteria femoralis communis. Die Läsionen der Arteria femoralis superficialis und der Arteria poplitea sind mehrheitlich primär endovaskulär zu versorgen. Die Behandlungsergebnisse konnten zuletzt durch den Einsatz medikamenten-freisetzender Stents und Ballone verbessert werden. Längere Verschlüsse sollten wiederum eher mit einem Bypass operiert werden. Die Offenheitsraten sind jedoch stark von einer geeigneten autologen Vene abhängig. Läsionen an den drei Unterschenkelarterien werden i.d.R. erst ab einem Stadium III revaskularisiert. Die Offenheitsraten sind für beide Verfahren im Vergleich zu den o.g. proximal gelegenen Arteriensegmenten geringer. Häufig sind es die schweren Komorbiditäten, die einen primär endovaskulären Therapieansatz favorisieren. Der Gefässchirurg soll früh im Behandlungskonzept miteinbezogen werden.

Zudem bestehen deutliche interindividuelle Unterschiede im Hinblick auf die periinterventionellen Risiken einerseits und Limitation der Behandlungserfolge beider Revaskularisationsverfahren andererseits.

Die SGA hat mit Respekt der seitens BAG publizierten Liste (KLV Anhang 1a) Kriterien im Interesse der Patientensicherheit und Qualität zugunsten einer stationären Durchführung erarbeitet. Unter Anwendung dieser Kriterien soll effektiv die periinterventionelle Komplikationsrate tief gehalten werden. Nebst KLV Anhand 1a, siehe auch "Empfehlung der Schweizerischen Gesellschaft für Angiologie vom 01.01.2018" (www.angioweb.ch/guidelines).

 

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